Homöopathie

Was ist Homöopathie?

Der Begriff Homöopathie stammt aus dem Griechischen - homoios = ähnlich - pathos = Leiden. Das Ähnlichkeitsgesetz ist bereits in Schriften von Hippokrates zu finden. Vor über 200 Jahren hat der Arzt Samuel Hahnemann die moderne Homöopathie begründet, indem er die so genannte Ähnlichkeitsregel formulierte. Similia similibus curentur - Ähnliches werde durch Ähnliches behandelt.



Klassische Homöopathie

Die klassische Homöopathie ist einsetzbar bei allen Krankheiten, die keiner chirurgischen oder intensivmedizinischen Behandlung bedürfen. Ein sorgfältig ausgewähltes homöopathisches Arzneimittel hilft sanft, sicher, ohne gravierende Nebenwirkungen, auch bei schweren akuten und chronischen Erkrankungen wie Migräne, Neurodermitis, Asthma bronchiale, Colitis, rheumatische Erkrankungen u. v. a. Dies gilt auch für akute Krankheiten bakterieller oder viraler Natur. Solange der Organismus zu einer Reaktion auf die Arznei fähig ist, kann ein homöopathisches Mittel heilen!

Wie wirkt ein homöopathisches Arzneimittel?

Man kann sich die Wirkung von homöopathischen Heilmitteln vorstellen, als käme der Person eine Nachricht zu, die sie befähigt, ihre Selbstheilungskräfte optimal einzusetzen. Jeder Mensch hat „seine" Krankheit und braucht folglich auch „sein" Heilmittel! D.h.: nicht nur die Krankheit wird behandelt, sondern der ganze Mensch. - Es gibt immer nur eine Substanz zur Zeit, die genau auf das aktuelle Beschwerdebild passt. Das Arzneimittel muss - aufgrund der Gesamtheit der Symptome - individuell passend für den einzelnen Patienten gewählt werden.
Bei der Beurteilung der Reaktion auf das Mittel müssen sowohl körperliche als auch Geistes- und Gemütssymptome erfasst und entsprechend beurteilt werden. Nach der Einnahme können alte, derzeit verborgene Krankheitszeichen kurz wieder aufflackern. Die Erstreaktion deutet darauf hin, dass der Organismus den Heilungsprozess eingeleitet hat.

weiteres zur klassischen Homöopathie...

Natursubstanzen sind nur Arzneien, wenn sie die Kraft besitzen, das menschliche Befinden zu ändern. Diese Kraft kann nur durch einen entsprechenden Versuch bestimmt werden. Die Erforschung der Wirksamkeit homöopathischer Mittel erfolgt am gesunden Menschen durch die Arzneimittelprüfung (in der Regel an homöopathischen Ärztinnen und Ärzten). Ausgangsstoffe für die Herstellung homöopathischer Heilmittel sind zu ca. 80 % pflanzliche Substanzen, zu 15 % mineralischen und zu 5 % tierischen Ursprungs. Durch das spezielle Herstellungsverfahren (Potenzierung, Verreibung oder Verschüttelung) kann die Arznei in geringsten Substanzmengen eingesetzt werden. Anhaltende gravierende Nebenwirkungen sind dadurch praktisch unmöglich.
Die üblichste Form der Mittel sind die Globuli, auf Rohrzuckerbasis, die mit der Arznei benetzt werden. Auch andere Darreichungsformen sind erhältlich, wie z.B. Tabletten auf Milchzuckerbasis und Tropfen. Flüssige Arzneizubereitungen sind für Alkoholiker nicht geeignet.
Was bedeuten die Buchstaben und Zahlen nach dem Namen des Heilmittels? Bei den D-Potenzen wird das Mittel im Verhältnis 1:10 mit einer Trägersubstanz, Alkohol oder Milchzucker, verschüttelt oder verrieben. Die Zahl gibt die Verdünnungsstufen wieder. C-Potenzen werden im Verhältnis 1:100, und LM- oder Q-Potenzen im Verhältnis 1:50 000 potenziert. Der Potenzierungsgrad sagt etwas aus über die Kraft des Heilmittels, eine Veränderung zu bewirken. Ausschlaggebend für den Erfolg der Behandlung ist in erster Linie die Gabe des passenden Mittels, nicht die gewählte Potenz. Homöopathische Arzneimittel sollen (wie andere Arzneimittel auch) vor Nässe, großen Temperaturschwankungen, direkter Sonnenbestrahlung und anderen Energiequellen geschützt aufbewahrt werden. Bei der Flugabfertigung ist es sicherer, die homöopathischen Heilmittel nicht im Gepäck über das Band laufen zu lassen.

Wie arbeitet ein homöopathischer Arzt?

Bei der Behandlung chronischer Erkrankungen wird durch eine ausführliche Fallaufnahme (Erstanamnese) ein möglichst exaktes Bild des Kranken und der Krankheit in allen Facetten seines körperlich-seelisch-geistigen Seins erstellt. Dieses Bild wird in Ähnlichkeit mit der Wirkung eines homöopathisch geprüften Arzneimittels gesetzt. Eine homöopathische Verschreibung muss sich also immer auf die spezifische Symptomatik eines individuellen Patienten beziehen. Eine Verschreibung nur aufgrund von Diagnosen oder die Verabreichung homöopathisch ungeprüfter Substanzgemische entspricht nicht der Arbeitsweise homöopathischer Ärzte. Die Bezeichnung „Arzt mit der Zusatzbezeichnung Homöopathie" ist geschützt und kann nur durch eine entsprechende Ausbildung erworben werden.

Beobachtung

Die Wirkungsdauer hängt vom Potenzierungsgrad ab. Je höher die Zahl, desto länger ist die zu erwartende Wirkungsdauer. Es ist zu berücksichtigen, dass jeder Mensch seine individuelle Reaktionsweise hat, die sich zudem noch während der Be­handlung ändern kann.

Sie sollten sich wieder bei ihrem Arzt melden...

... wenn es Ihnen nach einer Zeit der Besserung wieder schlechter geht oder
... noch Beschwerden fortbestehen oder
... neue Beschwerden über mehrere Tage auftreten.
Sie können die Behandlung unterstützen, wenn Sie sich Ver­änderungen, die nach Mitteleinnahme auftreten, notieren. Es ist erstaunlich, wie schnell unangenehme Dinge in Vergessen­heit geraten.

Lebensweise

Förderlich ist eine gesunde Ernährung. Eine ungesunde Le­bensweise oder auch eine schwierige Lebenssituation können die Behandlung ungünstig beeinflussen. Es gibt Substanzen, die die Wirkung von homöopathischen Heilmitteln herabset­zen oder aufheben können. Dazu gehören Mittel wie Kaffee, Pfefferminz, Eukalyptus und Kampfer z.B. in Zahnpasta, Husten­balsam und Intimpflegemitteln. Auch Salben mit Zink, Schwe­fel, Cortison oder Antibiotika sowie viele konventionelle Arz­neimittel können die Wirkung beeinträchtigen und den Be­handlungserfolg in Frage stellen, ebenso in gewissen Fällen Röntgenuntersuchungen, Kernspintomographie oder Zahnbe­handlungen. Die Antibabypille, andere Hormonbehandlungen und sonstige konventionelle Arzneimittel können ein Problem sein, wenn sie einen Teil der Symptomatik verschleiern.

Wie nehme ich homöopathische Arzneimittel ein?

Grundsätzlich nimmt man bei höheren Potenzen ab C12/D12 zunächst einmal eine Gabe, also 2-5 Globuli, und lässt diese unter der Zunge zergehen. Gleichzeitig und eine halbe Stunde vor und nach der Einnahme sollte der Patient nichts essen, trinken oder rauchen. Wiederholt wird das Mittel frühestens dann, wenn die Reaktion auf die erste Gabe nachlässt. In akuten Fällen (aber auch bei der Benutzung niedriger Potenzen) kann eine schnelle Wiederholung des Mittels erforderlich sein.
(aus der Informationsbroschüre des DZVhÄ)





Klassische Homöopathie Blütenbild Blütenbild Blütenbild Blütenbild Blütenbild Blütenbild
Scroll to top icon Zum Seitenanfang